Bankerleuchte

Eine sogenannte Bankerleuchte: Gefertigt ist das schöne Stück aus Messing; eine 3 kg schwere Gusseiseneinlage in der Fußplatte verleiht ihr sicheren Stand. Der um seine Längsachse drehbare Glasschirm lässt sich in der Höhe um 23 cm verstellen; mittels Messingzugschalter wird die Leuchte ein- und ausgeschaltet. Die Lampenschirme sind aufwendig mundgeblasen und bestehen aus mehrschichtigem Überfangglas. Die weiße Variante ist dreischichtig – eine Schicht Klarglas, darüber eine Weiß- und dann wieder eine Klarglasschicht – aufgebaut. Bei der grünen Ausführung kommt zwischen den Klarglasschichten zur Weißglasschicht noch eine vierte Schicht aus Farbglas hinzu.

Die Berliner Leuchtenmanufakturen hatten ihre Blütezeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die Prägung durch den Jugendstil ist unübersehbar. Wie gut diese Leuchten sind, merken Sie bereits beim Aufstellen oder Aufhängen: Die Metallteile bestehen aus massivem Messing oder, bei langen Rohren, aus vermessingtem Stahl. Die Schirme sind aus in Holzformen mundgeblasenem Glas, die Baldachine aus Porzellan oder Messing und die Zuleitungen solide Textilkabel. Die in das Messing eingefärbte Patina ist nicht zaponiert, lässt sich also teilweise (um Konturen hervorzuheben) oder ganz durch vorsichtiges Anputzen mit feiner Stahlwolle entfernen. Die Pflege erfolgt mit einer Spur Olivenöl und einem flusenfreien Tuch. Anders als die meist ungehemmt historisierenden Nachbauten sind die Berliner Messingleuchten von zeitloser Klarheit.