Bogler-Becher S/W
- Tradition einer Region: Töpferwaren aus der Eifel
- Gestalten mit Geschichte: Bogler-Becher
- Präzision und Augenmaß: gefertigt im Schlickergussverfahren
Allgemeine Informationen
Keramik aus Maria Laach
Die Herstellung von keramischen Gegenständen hat in der Benediktinerabtei Maria Laach in der Eifel eine lange Tradition. Das Kloster liegt ohnehin in einer Region, in der dieses Handwerk seit Hunderten von Jahren prägend ist. Speziell in Maria Laach erlebte es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine neue Blütezeit durch den am Bauhaus ausgebildeten Mönch Theodor Bogler. Bruder Stephan, der heute die Leitung der Keramikwerkstatt des Klosters innehat, und seine sieben Mitarbeiter*innen knüpfen auf vielfältige Weise an die Traditionen des Ortes und der Region an. Unter anderem haben sie ein Gussverfahren perfektioniert, das Bogler selbst seinerzeit etablierte.
Vom Flüssigton zum Trinkgefäß
Die Rede ist vom sogenannten Schlickertonguss, bei dem flüssiger Ton in Gipsformen gegossen wird. Was schlicht und einfach klingt, beansprucht tatsächlich mehrere Arbeitstage und erfordert neben handwerklichem Geschick auch ein geschultes Auge, Geduld und im besten Falle gutes Wetter. Am Anfang steht das Abwiegen des Tons, denn ein Liter Flüssigton bringt ganze drei Kilogramm auf die Waage – für einen Becher wäre dies zu viel Gewicht. Überhaupt wird in der klösterlichen Keramikwerkstatt häufig gemessen, da an Schlickerguss-Tagen auch der Luftdruck regelmäßig überprüft werden muss. Im Sommer, bei trockener Umgebungsluft und anhaltendem Sonnenschein, können die Gipsformen in der Regel drei Mal pro Woche verwendet, das heißt erneut befüllt werden. Im Herbst und Winter, wenn es öfter regnet oder schneit und die Umgebungsluft feuchter ist, können hingegen maximal zwei Durchgänge in der Woche erfolgen.
Der gegossene Ton wird zunächst etwa einen Tag lang in der Form luftgetrocknet, anschließend ausgeformt und noch einmal einige Zeit an der Luft getrocknet. Ob das Material dabei die angemessene Dicke erreicht, ist für das Auge allein nicht erkennbar, daher wird mit einer Nadel in den Ton gestochen – vergleichbar mit der „Hölzchenprobe“ beim Kuchenbacken. Eine Akustikprobe gibt zudem Auskunft darüber, ob die Trockenzeit insgesamt ausgereicht hat: Schnipst man mit dem Finger gegen die Hohlform aus Ton, so klingt es umso klarer und höher, je gründlicher die Form getrocknet ist. Ihre endgültige Gestalt erhalten die Becher erst durch die Bearbeitung der Rohlinge auf der Töpferscheibe. Anschließend werden sie bei Temperaturen von etwa 1.100 °C im Ofen gebrannt.
Durch und durch Eifel. Unsere Bogler-Becher
Nach diesem ersten Brand sind die Trinkgefäße bereit für die Glasur. Vorsichtig wird jeder Becher per Hand in die Flüssigkeit getaucht. Präzision und Augenmaß sind auch hier gefragt, insbesondere bei den zweifarbig glasierten Modellen.
Sämtliche in Maria Laach verwendeten Glasuren sind Hausanfertigungen. Um zum Beispiel die schwarze Glasur herzustellen, wird Glasmehl mit feinst gemahlenem Basalt gemischt, der aus Gesteinsvorkommen in der Region stammt. Eine Reverenz an die Baugeschichte des Klosters: Waren Sie schon einmal vor Ort? Dann wissen Sie, dass das Kirchengebäude auf tragenden Elementen aus Basalt ruht. Bei genauer Betrachtung offenbart die dunkle Glasur noch die kristalline Struktur dieses Vulkangesteins. Die cremeweiße Glasur mit ihrem eleganten, beinahe seidenmatten Schimmer entsteht aus einer Mischung aus Glasmehl und Dolomitmehl (Gesteinsmehl). Gesteinsmehl bietet den Vorteil, sehr säurebeständig zu sein, und verträgt auch höhere Brenntemperaturen. Denn um die Glasuren zu festigen, halten sich unsere Bogler-Becher aus der Schwarz-Weiß-Serie zum guten Schluss noch einmal bei 1.250 °C im Brennofen auf – drei Tage lang, ohne Unterbrechung.
Übrigens wird auch der Ton in der Nachbarschaft des Klosters gewonnen. Die Tongrube liegt nur zehn Kilometer entfernt. Zur Aufbereitung wird das Rohmaterial in den Westerwald gebracht, wo Spezialisten sich seiner annehmen, ihn reinigen, trocknen und vermahlen. Erst, wenn damit gearbeitet werden soll, wird der gemahlene Ton wieder mit Wasser angereichert und in einer Vakuumpresse gepresst.
Hinweis:
Bestimmte Herstellungsschritte finden in Handarbeit statt. Geringe Maß- und Farbabweichungen können daher vorkommen.
Produktinformation
Artikelnummer 209465
- Tradition einer Region: Töpferwaren aus der Eifel
- Gestalten mit Geschichte: Bogler-Becher
- Präzision und Augenmaß: gefertigt im Schlickergussverfahren
Keramik glasiert. Volumen 400 ml. Höhe 11 cm. Trinkrand Ø 7 cm (unten Ø 9 cm). Boden Ø 5 cm. Gewicht 300 g.
Außen weiß, innen schwarz glasiert.
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