Geldbörsen
Ahnen Sie, auf welches Requisit Feldforscher am liebsten für einen Ehrlichkeitstest zurückgreifen? Genau: auf die Geldbörse. Ehrlichkeit währt am längsten – erst recht beim Portemonnaie. Weiterlesen
Ratgeber
Ehrlich währt am längsten. Geldbörsen aus Leder
Ahnen Sie, auf welches Requisit Feldforscher am liebsten für einen Ehrlichkeitstest zurückgreifen? Genau: auf die Geldbörse. Ehrlichkeit währt am längsten – erst recht beim Portemonnaie.
Ausdruck unserer Persönlichkeit, Spiegel unseres Lebensstils, Bewahrer persönlicher Werte und treuer Begleiter – seit ihrem ursprünglichen Entwurf als einfacher Geldbeutel hat sich die Geldbörse in ihrer Funktionalität sichtlich weiterentwickelt.
Um diesem vielseitigen Anspruch gerecht werden zu können, müssen Material und Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben sein. Auch hier währt Ehrlichkeit am längsten. Immerhin soll die Börse Ihre finanziellen und Ihre persönlichen Werte beherbergen, und das möglichst sicher und möglichst lange. Dabei macht es keinen Unterschied, ob ein eher komplex ausgestattetes Portemonnaie oder eine schlichte Börse gesucht wird. Soll sich die Geldbörse als langlebiger Begleiter erweisen, so muss sie bestimmte Kriterien erfüllen, im Blick auf Material und Herstellungsprozess, auf Handwerk und Funktionalität.
Es gibt sie, diese authentische Langlebigkeit und Vielseitigkeit, das beweist unser sorgsam ausgewähltes Sortiment an ledernen Geldbörsen: aus strapazierbarem Material in solider Verarbeitung, mit durchdachter Ausführung und sinnvoller Ausstattung.
Übersicht
Leder ist eine ehrliche Haut
„Natürlich“ wollen wir unseren Börseninhalt einem robusten Material anvertrauen.
Leder ist hier ideal, kein Spinnweb’ gegen die Natur wie Papier, kein Klotz am Bein wie Beton. Es ist eine ehrliche Haut: Sein individueller Narben – das natürliche Hautbild – erzählt offen von dem gelebten Leben.
Von Natur aus ist Leder geschmeidig und fest zugleich, äußerst strapazierbar und ungemein langlebig. Charlie Chaplin aka The Tramp konnte in „Gold Rush“ nur deshalb auf der „ledernen“ Schuhsohle kauen, weil man sie für den Dreh vollständig aus Lakritz nachgeformt hatte. Und versuchen Sie einmal, Leder zu zerreißen: Es wird Ihnen schwerlich gelingen. Die inneren Fasern eines Leders sind dicht miteinander vernetzt und verleihen dem Material eine ungemein hohe Festigkeit.
Handschuhweich bis sattelfest. Gerben für ein langes Leben
Leder ist unglaublich vielseitig: Von handschuhweich bis sattelfest steht Ihnen die Welt der Griffigkeit offen. Dabei bestimmt nicht allein das Rohmaterial, sondern ebenso das Gerbverfahren die Qualität des Leders. Wie fest oder dehnbar, hart oder geschmeidig ein Leder letztlich ausfällt, beeinflussen zusätzlich die jeweils verwendeten Gerbstoffe und das Nachgerbverfahren.
Damit es eine Geldbörse in unser Sortiment schafft, muss ihr Leder unsere Ansprüche an das Gerbverfahren erfüllen. Ökologisch unbedenklich vegetabil gegerbtes, grubengegerbtes oder sämischgares Leder ist unser bevorzugtes Material. Es stammt überwiegend aus deutschen Gerbereien, in denen die traditionellen, langwierigen Gerbverfahren gepflegt werden.
Ein Beispiel: Nach der Gerbung muss ein Leder „getränkt“ und gefettet werden. Dies geschieht traditionell im rotierenden Walkfass mithilfe von tierischen Talgen, dem sogenannten Gerberfett („Dégras“). Zu den Mitteln unserer Wahl gehören hier Dorschtran und Birkenrindenteer, wie wir sie für unsere Manufactum Lederkollektion einsetzen lassen. Der Dorschtran verleiht dem Leder die Geschmeidigkeit, der Birkenrindenteer imprägniert es auf natürliche Weise.
Farbe, wem Farbe gebührt. Natürlich schön
Grundsätzlich definieren die verwendeten Gerbstoffe bereits die Farbe eines Leders. So erhält Leder bei der Grubengerbung einen charakteristischen, leicht hellbraun-rötlichen Farbton, der dem fertigen Leder die Bezeichnung „rotgegerbt“ verleiht und der bei jeder Partie etwas anders ausfällt.
Für buntere Farben wird das Leder im Nachgang gefärbt. Damit auch hierbei das Leder eine ehrliche Haut bleibt, darf es natürlich nicht mit Farbe „zugespritzt“ werden. Um die ursprüngliche Oberflächenstruktur weiterhin zu erhalten, braucht es eben handwerkliches Fingerspitzengefühl – zum Beispiel bei der transparenten Färbung mit Anilinstoffen, die das natürliche Porenbild nicht verdeckt.
Auf diese Weise erschafft man jenes besondere Erscheinungsbild, das von Produkt zu Produkt variiert. Diese Individualität verstärkt sich sogar im Laufe der Zeit, wenn das Leder im Gebrauch seine typische, glänzende Patina entwickelt.
Leder verändert sich, es altert in Würde. Gerade das macht das Material ja so einzigartig und schön.
Welches Leder für Ihre Geldbörse? Hautnah betrachtet
Rindleder ist zum Beispiel ein sehr stabiles Leder. Es ist weit verbreitet und vielfältig einsetzbar, als Möbel- und Bekleidungsleder ebenso wie für Koffer, Rucksäcke oder Schuhe. Und auch für Geldbörsen wird es gern verwendet. Zugleich ergibt sich bei Rindleder von grob bis fein eine größere Bandbreite in der Narbung.
Kalbleder ist ebenfalls ein sehr festes, gleichmäßiges Leder. Im Vergleich zum Rindleder zeigt es ein feineres Narbenbild. Als besonders weiches, glattes Kalbleder gilt Boxcalf, das vorzugsweise zu Taschen und Schuhen verarbeitet wird.
Lammleder zeichnet sich dadurch aus, dass es leicht, weich und geschmeidig ist. Als hochwertiges Glattleder wird es daher meist für leichtere Freizeitbekleidung verwendet.
Hirschleder ist sehr haltbar, vor allem wenn es altsämisch gegerbt ist. Dann ist es handschuhweich und beinahe wollig im Griff. Ursprünglich vor allem für Trachtenkleidung verarbeitet, findet es mittlerweile auch in modernen Kreationen viele Liebhaber. Zur Familie der Hirsche gehört das Rentier, dessen Häute ebenfalls vorzugsweise sämisch gegerbt werden und ein reißfestes, haltbares, geschmeidig-zügiges Rentierleder ergeben.
Pferdeleder/Shell Cordovan: Die Königsdisziplin der Lederqualität erreichen Sie mit Pferdeleder. Vor allem eine Geldbörse aus dem legendären Shell Cordovan ist an Haltbarkeit nicht zu übertreffen. Dieses Leder ist von enormer Robustheit, die es seiner stark verdichteten Faserstruktur verdankt. Shell Cordovan kann und sollte ungefüttert verarbeitet werden, da es von Natur aus zwei schöne glatte Lederseiten bietet. Allerdings ist es ein sehr knappes Gut: Aus den Hinterflanken (Kruppen) schwerer Kaltblutpferde gewonnen, können nur kleine Häute, nicht größer als A3, zugeschnitten werden.
Klassik vom Feintäschner
Anschaffung fürs Leben
Geschmeidig und strapazierbar
Die entscheidende Frage. Welche Geldbörse passt zu mir?
Werte sichern: Neben Bargeld bewahren wir in der Regel weitere Wertsachen in der Geldbörse auf. Kreditkarten natürlich, aber auch Fotos von Herzensmenschen, Lottoscheine für den erhofften großen Gewinn, Quittungen und Notizzettel, Ersatzfeuersteine für das Benzinfeuerzeug oder auch das Pflaster und das Kondom für alle Fälle – Börseninhalte sind so vielfältig wie die Persönlichkeiten, die ein Portemonnaie bei sich tragen.
Hand auf Herz und Börse: Wie nutzen Sie Ihr Portemonnaie überwiegend? Zahlen Sie selten bar, sondern lieber mit Kreditkarte? Wünschen Sie zusätzliche Fächer für Quittungen und Eintrittskarten? Vielleicht möchten Sie auch besonders viel Bargeld unterbringen können.
Neben (natürlich) dem Design sind Format, Zuschnitt und Ausstattung entscheidende Faktoren bei der Wahl Ihres perfekten Portemonnaies.
Faktor 1: Größe und Format
Der eine möchte seine Geldbörse in die Hosentasche stecken können, die andere verstaut ihr Portemonnaie lieber in der Handtasche. Also: Mini-Geldbörse oder XXL-Portemonnaie? Gesäßtaschenschlankes Slim Fit oder mitwachsendes Ziehharmonika-Format?
Falls Sie Ihre Geldbörse gern in der Handtasche verstauen, gleichen Sie sie vorsichtshalber mit der Größe Ihrer Tasche ab. Eine großformatige Brieftasche wird eine Clutch sprengen.
Überlegen Sie, ob Ihre Geldbörse für den Abend im Restaurant oder Theater nicht auch Ihre Handtasche ersetzen könnte. Portemonnaies mit zusätzlichem Fach für Handy und Kreditkarten können hier durchaus als elegante Begleiter fungieren.
Faktor 2: Das Münzfach
Die einen horten es, die anderen meiden es. Die Rede ist vom Kleingeld. Zu welcher Gattung Mensch gehören Sie?
„Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert“ – das ist ein alter und gewiss wahrer Satz. Da wir aber in der bargeldarmen Moderne angelangt sind, hat der Satz quasi seine „Anschaulichkeit“ verloren. Vor allem bei größeren Anschaffungen begleichen wir unsere Rechnung lieber bargeldlos per Kreditkarte oder Onlinebanking.
In den USA beispielsweise ist ein Münzfach im Portemonnaie eher unüblich, dort kursiert allerdings traditionell weitaus weniger Münzgeld. In Euro-Landen dagegen übertrifft die Stückzahl der Münzen die Anzahl der Scheine – und so kann das Portemonnaie im Bargeldverkehr schnell einiges an Umfang und Gewicht zulegen.
Falls Sie ein Freund des bargeldlosen Zahlungsverkehrs sind oder Ihr Münzgeld lieber lose in der Hosentasche tragen, dann sind Sie mit einer Geldbörse ohne Münzfach bestens beraten.
Wollen Sie den monetären Minimalismus vervollkommnen und sich auf die wichtigsten Scheine und die Kreditkarte beschränken, so tut es auch eine schlichte Geldscheinklemme.
Ehren Sie den Cent, lieben Sie „Klimpergeld“, zahlen Sie gern passend? Dann werden Sie ein großes Münzfach begrüßen. Und wenn es Ihnen darüber hinaus ein kleines Zählbrett liefert, dürfte Ihr Börsen-Glück vollkommen sein.
Ob groß oder klein, räumen Sie zwischenzeitlich doch einfach mal Ihr Münzfach (oder Ihre Hosentasche) leer. Die Erleichterung für Ihre Börse ist ebenso wenig zu unterschätzen wie der Spareffekt zu ungeahnten Reichtümern … Meist ist eine Sammelstelle für das gesparte Kleingeld schnell gefunden.
Ihr separiertes Münzgeld können Sie auch in der Hosentasche selbst zusammenhalten: zum Beispiel in einer Schüttelbörse. Ihre Waschmaschine wird es Ihnen danken …
Faktor 3: Der Reißverschluss
Nur bedingt ist der Reißverschluss eine Frage des Geschmacks. Manchmal mehr, manchmal weniger en vogue, hält er Münzen ebenso wie allerlei Krims und Krams über jede Mode hinaus zuverlässig im Zaum. Nicht zuletzt sichert der Reißverschluss den Börseninhalt effektiv gegen unbefugten flinken Zugriff.
Faktor 4: Der (Hand-)Taschenersatz
Großes Portemonnaie oder kleine (Hand-)Tasche? Mit einem kleinen Trick müssen Sie diese Entscheidung gar nicht fällen: Funktionieren Sie doch einfach Ihre Geldbörse zur außergewöhnlichen Tasche oder Clutch um.
In der schlichtesten Ausführung als Banktasche mit ordentlich ungeordnetem Stauraum gearbeitet.
Oder in der opulenteren Variante mit einem zusätzlichen Fach fürs Handy ausgestattet.
Sind erst Kleingeld, Kredit- und Eintrittskarten griffbereit und sogar der Wohnungsschlüssel sicher verstaut, wird der Party-, Kino- und Konzertabend gleich viel leichter.
Geschüttelt, nicht gerührt. Schüttelbörse fürs kleine Geld
Wer hätte gedacht, dass das Schütteln Einzug in die Popkultur hält? Geschüttelt, nicht gerührt bevorzugt James Bond seinen Wodka Martini schon seit den 1950er Jahren. „Schüttel dein Haar für mich!“ sang Helge Schneider in der ihm eigenen clownesken Manier.
Schüttelbörsen sind die optimale Wahl für all jene, die ihr Kleingeld gern getrennt von ihren übrigen Papieren und Scheinen aufbewahren. Die ihre Geldbörse gern auch einmal zweckentfremden und das Paar Ohrringe oder die Medikamentenration für den nächsten Tag transportieren möchten. Oder die einfach gern schütteln, wenn gerade kein Martini oder Haar in der Nähe ist.
Wider Langfinger und Beutelschneider
Dagobert Duck muss sich darum keine Gedanken machen. Der nimmt zwar gern ein Bad in seinem Geldspeicher, trägt als waschechter Geizkragen aber keine Brieftasche mit sich. Weniger reich gesegnete Normalbürger wissen jedoch, wie schmerzlich der Verlust der Geldbörse sein kann – sowohl wegen ihrer monetären als auch wegen der persönlichen Werte. Doch Sie können sich wappnen.
Börse mit Kettenschutz: Biker Wallet
Eine Geldbörse, die man nicht (oder kaum) verlieren kann, weil sie sich quasi selbst gegen Verlust oder Diebstahl schützt: die Biker Wallet oder Bikerbörse. Gerade on the road achten Motorradfahrer darauf, ihre Börse „nah am Mann“ (bzw. an der Frau) zu tragen und zusätzlich gegen Verlust und Diebstahl sichern zu können.
Typische Ausstattungsmerkmale der Biker Wallet sind daher die Kette oder das starke Lederband, mit der sie an der Kleidung, vor allem an Gürtel oder Tasche, gesichert werden kann. Biker bevorzugen hier wohl am ehesten die Gesäßtasche, daher auch der schmale Zuschnitt der Wallet, durch den sie in (fast) jedes Taschenformat passt.
RFID-Schutz. Verwandlung in eine smarte Geldbörse
Mehr und mehr Befürworter findet ein RFID-Schutz in der Geldbörse. Funkgesteuerte Kreditkarten sind mit einem RFID-Chip (RFID = Radio-Frequency Identification) ausgestattet, den technisch versierte Langfinger unbefugt auslesen wollen (und leider oftmals auch können). Eine entsprechende Hülle schirmt den Funkchip Ihrer Kreditkarte zuverlässig ab und vermindert zugleich die Reichweite der RFID-Transponder.
Unsere Kartenhülle aus gebürstetem Edelstahl bietet einen wirksamen Schutz gegen das unbefugte Auslesen. Dank ihrer flachen Gestalt passt die Edelstahlhülle auch in die Kartenfächer Ihrer Geldbörse oder Brieftasche.
Verloren, gefunden. Der Trick mit dem Foto
Unweigerlich drängt sich die Frage auf: Wie ehrlich sind denn die Finder verlorener Geldbörsen? Auch mancher Forscher hat sich das gefragt. Experimente haben einige Überraschungen zutage gebracht, zum Beispiel: Wir sind ehrlicher, als wir glauben. Je praller die Brieftasche, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Finder die Börse zurückgibt. So belegt es unter anderem eine international angelegte Studie, die ein Forscherteam aus der Schweiz und den USA 2019 durchführte.
Enthält die Brieftasche außerdem so persönliche Dinge wie das Foto eines selig lächelnden Babys oder eines niedlichen Welpen, so steigen die Chancen, dass der Besitzer sein Portemonnaie zurückbekommt, noch einmal rapide. Vielleicht sollten Sie Ihre Geldbörse entsprechend präparieren – schaden kann es jedenfalls nicht.
Börse weg. 5 Tipps zur ersten Hilfe
Sollte sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Langfinger Ihrer Geldbörse bemächtigt haben:
- Tipp 1: Lassen Sie Ihre Kreditkarten sperren, beispielsweise über den Sperr-Notruf +49 116 116 (innerhalb Deutschlands kostenlos). Dessen Mitarbeiter verbinden Sie mit den jeweiligen Herausgebern der „elektronischen Berechtigungen“.
- Tipp 2: Informieren Sie die Polizei. Klingt selbstverständlich, wird in der Aufregung aber oft vergessen. Sollten Sie nicht sofort dazu kommen, holen Sie die Anzeige schnellstmöglich nach, um den Missbrauch sämtlicher Dokumente zu verhindern:
- Tipp 3: Sofern sich diese Dokumente in Ihrer Geldbörse befanden, zeigen Sie umgehend den Verlust Ihres Personalausweises und Ihres Führerscheins an. Einen neuen Personalausweis beantragen Sie beim Bürgeramt, den neuen Führerschein bei der Fahrerlaubnisbehörde Ihres Wohnortes.
- Tipp 4: Sollte auch Ihr Handy vom Diebstahl betroffen sein, lassen Sie die SIM-Karte bei Ihrem Mobilfunkanbieter sperren. In der Regel benötigen Sie dazu folgende Informationen: Handyrufnummer, SIM-Kartennummer, Kundennummer und eventuell Ihr Kundenkennwort.
- Tipp 5: Benachrichtigen Sie gegebenenfalls Ihre Krankenkasse über den Verlust Ihrer Gesundheitskarte.