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Heilpflanzen A|B|C
Mandelbaum (Prunus dulcis)
Mandeln wachsen in Strauch- oder Baumform und werden drei bis acht Meter hoch. Ihre rosafarbenen Blüten können schon Ende Januar erscheinen – Frost darf es dann aber keinen mehr geben. Im Hochsommer reifen die samtig behaarten Früchte, deren meist steinharter Kern den Samen – die eigentliche Mandel – schützt. Um an die Mandel heranzukommen, ist sehr viel Kraft notwendig; nur bei den sogenannten Krachmandeln lässt sich der Kern relativ leicht knacken und der Hammer kann in der Schublade bleiben.
Herkunft und Anbau.
Seit 4.000 Jahren wird der Mandelbaum angebaut und ist damit eine der ältesten kultivierten Obstarten. Ursprünglich stammt er aus Südwestasien; in zwei Varietäten – es gibt Süßmandeln und Bittermandeln – eroberte er über Kleinasien und Ägypten den Mittelmeerraum. Die Hauptanbaugebiete für Süßmandeln sind Kalifornien, das die Hälfte des weltweiten Bedarfs deckt, sowie Spanien und Italien. Spanische Mandeln werden in der Regel weniger bewässert als die kalifornischen und sind intensiver im Geschmack. In Deutschland gedeihen Mandelbäume nur in den Gebieten, in denen auch Wein angebaut werden kann.
Inhaltsstoffe.
Bittermandeln enthalten bis zu acht Prozent Amygdalin, einen giftigen Bitterstoff, der im Körper Blausäure abspaltet. Schon früh wurden Süßmandeln gezüchtet, die nur noch unbedeutende Mengen an Amygdalin enthalten und uneingeschränkt essbar sind. Das mild duftende Mandelöl, das zu etwa 55 Prozent in den Mandeln enthalten ist, wird für kosmetische Zwecke genutzt. Auch Bittermandeln werden in Plantagen angebaut. Das aus ihnen gewonnene Bittermandelöl wird chemisch aufbereitet, von Amygdalin befreit und zum Aromatisieren (zum Beispiel von Amaretto und Marzipan) und als Bestandteil von Parfüms verwendet.
Produkte mit Mandelöl
Verwendung von Mandelöl.
- Der hohe Ölsäureanteil im Mandelöl macht die Haut glatt und geschmeidig. Es eignet sich als Massageöl und ist besonders für trockene und empfindliche Haut geeignet. Auch Babys und Kleinkinder vertragen Mandelöl sehr gut.
- Als Haaröl sorgt Mandelöl für Glanz und wirkt Schuppen und Spliss entgegen.
- Mandelkleie ist der gemahlene Pressrückstand und wird als Peeling verwendet.
- In Sonnencremes filtert Mandelöl die UV-A-Strahlung heraus, die Eliminierung der UV-B-Strahlung muss durch andere Bestandteile der Sonnencreme übernommen werden.
Ungefähr eine von hundert Süßmandeln „schlägt aus der Art“ und hat einen so hohen Amygdalingehalt wie ihre Vorfahren, die Bittermandeln. Kein Grund zur Sorge, denn für Erwachsene wird erst der Genuss von etwa 50 Bittermandeln lebensgefährlich. Selbst Kinder, bei denen schon nach fünf bis zehn Bittermandeln eine Blausäurevergiftung auftritt, müssten rechnerisch hunderte Mandeln essen, bevor ihre Gesundheit in Gefahr gerät.
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