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Gartenjahr

Nützlingswiese säen

Viele Insekten – Marienkäfer, Flor- und Schwebfliegen, Weichkäfer, Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen – sind im Garten nützliche Helfer, denn sie ernähren sich von zahlreichen Pflanzenschädlingen. So vertilgt jede Schwebfliegenlarve rund 300 bis 400 Blattläuse, jede Florfliegenlarve sogar 500. Die Larven der übrigen Insekten ernähren sich zum Beispiel von Spinnmilben, Weiße Fliegen, Raupen, Schneckeneiern und Engerlingen. Um sie in großer Zahl in den Garten zu locken, sollte dort ein reiches Pflanzenangebot zur Verfügung stehen, das den Insekten als Nahrungsquelle dient sowie Brut- und Überwinterungsgelegenheit bietet.

Es wird benötigt:

  1. Saatgut: Samen(mischung) von möglichst heimischen, ein- und mehrjährigen Kräutern und Blumen, die besonders pollen- und nektarreich sind.
  2. Werkzeug: Kultivator, Handegge, Sauzahn oder Flachschneider, gegebenenfalls Grabegabel, Rechen, Schaufel, Bodenwalze (kann auch im Fachhandel ausgeliehen werden).
  3. Zubehör: Sammelgefäß für Unkraut und Steine, Transport- oder Schubkarre, Feinkompostierer oder Durchwurfsieb, gegebenenfalls Netz aus Jute- oder Kokosfaser zur Böschungsbefestigung.
  4. Bodenhilfsstoffe: Kalksplitt, Kies oder Sand bei zu nährstoffreichem Boden, reifer, gesiebter Kompost.

Anleitung

  • Etwa von Mitte März bis Mitte Mai kann ausgesät werden. Die ersten Keimlinge erscheinen nach zwei bis drei Wochen; die Entwicklung aller Pflanzen erstreckt sich dann aber über eine ganze Vegetationsperiode. Einige Samen sind hartschalig und keimen erst im folgenden Frühjahr.
  • Den passenden Standort wählen. Aufgrund der meist geringen Ansprüche dieser Pflanzen – sie „verlangen“ in der Regel nur einen sonnigen Standort mit magerem Boden – eignen sich für das Anlegen einer Nützlingswiese insbesondere extensiv genutzte Randflächen, Böschungen oder Säume entlang von Wegen und Gebäuden.
  • Bei der Auswahl darauf achten, dass nur heimische (Wild-)Pflanzen ausgesät werden, da diese in der Regel die heimische Fauna am besten mit Pollen und Nektar ernähren können.
  • Den Boden mit Kultivator, Handegge, Sauzahn oder Flachschneider lockern und von Wurzelunkräutern sowie größeren Steinen befreien. Der Boden auf extensiv genutzten Flächen ist eventuell stärker verhärtet und muss zunächst mit einer Grabegabel gelockert werden.
  • Mit dem Rechen einebnen und eine feinkrümelige Struktur erzeugen.
  • Zu fette, also zu nährstoffreiche Böden mit Kalksplitt, Kies oder Sand abmagern. Anschließend eine dünne Schicht reifen, gesiebten Kompost aufbringen, die als Saatbett dient.
  • Breitwürfig von Hand säen (etwa 3 g/qm). Die Samen anschließend nicht in den Boden einarbeiten, aber anwalzen, um den wichtigen sogenannten Bodenschluss zu erhalten. (Bei kleinen Flächen mit einer Schaufel festklopfen.) Dies ist besonders wichtig bei geneigten Flächen an Hängen und Böschungen, denn dort besteht die Gefahr, dass sowohl die obere, gelockerte Bodenschicht als auch die frische Saat bei heftigem Regen weggeschwemmt werden. In diesem Fall ein grobes Jute- oder Kokosnetz über die Aussaatfläche spannen, das Erde und Saat an Ort und Stelle hält

Den Boden durchziehen, Unkraut und Steine entfernen

Auflaufende Saat

Nektarreiche Blüte des Natternkopf

Hinweise zur weiteren Pflege

Das Mähen der Fläche – wie auch das Düngen – sollte möglichst entfallen. Ist es aus optischen Gründen erwünscht, können im Frühjahr vor dem Neuaustrieb die trockenen Stengel des Vorjahrs zurückgeschnitten werden. Bis dahin dienen die hohlen Pflanzenstengel aber zahlreichen Nutzinsekten von der Larve bis zum Käfer als Winterquartier und sollten unbedingt stehen bleiben. Verbreiten sich unerwünschte Pflanzen auf der Fläche, sollte etwa sechs bis acht Wochen nach der Aussaat ein Pflegeschnitt erfolgen, der drei bis vier Wochen später zu wiederholen ist. Ackerkratzdisteln und Ampfer müssen vor der Samenbildung ausgestochen werden.