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Bewusster Konsum
Recyclingprodukte. Weniger fürs Meer
Unmengen Plastikmüll sind in den letzten 50 Jahren in den Weltmeeren gelandet und schwimmen in den Zentren der großen Meeresströmungen umher. Nach Aussage des WWF sind in jedem Quadratkilometer Meer bereits heute bis zu 46.000 Kunststoffteilchen enthalten – Tendenz steigend. Denn zwischen 6–10% der gesamten Polymerproduktion landet über ganz unterschiedliche Wege letztendlich in Atlantik, Pazifik oder im Indischen Ozean. Bis zur völligen Zersetzung des Kunststoffmülls können 350 bis 400 Jahre vergehen. Das trifft für die unachtsam hinterlassene Einkaufstüte ebenso zu wie für die im Meer entsorgte PET-Flasche oder den am Strand vergessenen Joghurtbecher. Zeit genug also, in die Nahrungskette von Meerestieren, Vögeln und letztendlich des Menschen zu geraten; mit bislang nicht kalkulierbaren Folgen.
Das Sammeln, sortenreine Trennen und Wiederverwenden des Kunststoffmülls in höherwertigen Produkten scheint derzeit der beste Ausweg aus dem Dilemma zu sein. Denn was erst gar nicht im Meer landet, stellt auch keine Bedrohung für empfindliche Ökosysteme dar. Socken aus Nylon von Fischernetzen, Bodenbeläge aus alten Autoreifen oder Taschen aus Fahrradschläuchen und LKW-Planen sind einige der Produktideen, die bereits seit einiger Zeit am Markt etabliert sind. „Wir müssen wieder lernen, den ganzen Büffel zu verwerten!“, kommentiert Dr. Sascha Peters von der Zukunftsagentur HAUTE INNOVATION aus Berlin die jetzige Situation trefflich.
Ecoalf. Garne aus recycelten PET-Flaschen, Fischernetzen und Autoreifen
Die Rohstoffverschwendung unserer Wegwerfgesellschaft bringt den Spanier Javier Goyeneche zunächst auf die Palme und anschließend auf eine Idee. Im Jahr 2009 gründet der Designer sein Label Ecoalf, das seither Kleidung und Accessoires aus recycelten Materialien herstellt. Im Rahmen des Ecoalf Ozeanprojekts werden dabei Fischernetze, PET-Flaschen und alte Autoreifen in Polyamidgarn verwandelt und zu robusten Geweben verarbeitet. Die teils mechanisch durchgeführten Herstellungsprozesse sind aufwendig – allein für die Suche nach Betrieben, die dazu in der Lage sind, musste Goyeneche ein gutes Jahr investieren. Ein kleiner Aufnäher auf jedem Ecoalf-Produkt informiert seinen Träger über den Ressourcenverbrauch zu seiner Herstellung und gibt so Hinweise zur ökologischen Bilanz.
Lefa – ein Material wider die Verschwendung
Manche Materialien besitzen von Haus aus eine hohe ressourcenschonende und somit nachhaltige Komponente. Lederfaserstoff, sogenannter Lefa, ist solch eine Substanz. Hochwertiges „bonded Leather“ besteht zu über 90% aus nachwachsenden Rohstoffen. Über die Hälfte davon sind recycelte Lederreste, sonst eher ein Fall für die Mülldeponie: Verschnittreste aus der lederverarbeitenden Industrie sowie Chromfalzspäne, wie sie in Massen beim Falzen frisch gegerbter Lederhäute in den Gerbereien anfallen. Doch Lefa überzeugt nicht nur aus abfallökonomischer Sicht.
Unsere Produkte aus recycelten Materialien
Auch sonst rückt bei Manufactum die Reduzierung des Abfallaufkommens immer stärker in den Fokus, z.B. indem wir vermehrt Produkte aus wiederverwerteten Rohstoffen anbieten. Die Pflanztaschen oder Teppiche aus recycelten PET-Flaschen sowie der Apfelfutterspender aus wiederverwerteten Pflanztöpfen sind Beispiele für eine Strategie, die einen bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen ermöglichen kann. Denn im Vergleich zur energetischen Verwertung in einer Müllverbrennungsanlage spart das stoffliche Recycling von Polymermaterial 1,26 Tonnen CO2 je Tonne verwertetem Kunststoff ein.