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Gartenjahr

Saatgutbestand sichten

In den Wintermonaten ist die Zeit, um den vorhandenen Saatgutbestand zu sichten und mit der Anbauplanung für die kommende Saison abzugleichen. Ist die Sortenauswahl getroffen und der Bedarf festgelegt, kann sofort eine Saatgutbestellung aufgegeben und in den kommenden Wochen mit den ersten Aussaaten begonnen werden.

Es wird benötigt:
Zubehör: flache Schale, Glasplatte oder Frischhaltefolie zur Abdeckung, Filter- oder Küchenpapier, Gefäße zur trockenen und dunklen Aufbewahrung von Saatgut, Saatgutkataloge.

Anleitung

  • Die vorhandenen Sämereien – insbesondere Saatgut in geöffneten Tütchen – auf Keimfähigkeit überprüfen. Dazu einige Samen in einer flachen Schale auf angefeuchtetes Filterpapier geben und mit einer Glasplatte oder Frischhaltefolie abdecken. Keimt mehr als die Hälfte, kann das Saatgut problemlos verwendet werden (gegebenenfalls dann etwas dichter säen). Ist die Keimquote geringer, besser frisches Saatgut kaufen. Als Faustregel gilt, dass die meisten Kräuter zwei bis drei Jahre gut keimfähig bleiben, die meisten Gemüse drei bis vier Jahre sowie Sommerblumen im Schnitt drei Jahre.
  • Spätestens jetzt angebrochene Saatguttütchen, die noch in der Gartenlaube liegen, ins Haus holen und dort trocken und dunkel lagern. Sind die Samen feucht geworden, diese auf Küchenpapier trocknen lassen und in ein luftdicht zu schließendes Schraubglas umfüllen.
  • Beim Kauf neuen Saatguts darauf achten, möglichst gesunde (krankheitsresistente oder-tolerante) Sorten zu wählen; bei Tomaten ist zum Beispiel die Widerstandsfähigkeit gegen Braunfäule ein Kriterium. Auch aus diesem Grund sind oft regionale oder lokale, sogenannte Haus- und Landsorten zu bevorzugen, die besonders gut an die jeweiligen Klima- und Bodenverhältnisse angepasst sind. Soll eigenes Saatgut geerntet werden, keine F1-Hybriden wählen. Diese Sorten spalten in der Folgegeneration ganz unterschiedlich auf und lassen häufig stark an Wüchsigkeit und Vitalität nach.
  • Nicht zu viel Saatgut bestellen; die Menge so bemessen, dass sie in diesem oder spätestens im nächsten Jahr aufgebraucht ist.

Saatgut mit geringer Keimfähigkeit läuft nur unzureichend auf

Mit einer Probe kann die Keimfähigkeit getestet werden

Gleichmäßig auflaufende Saat bei hoher Keimfähigkeit

Hinweise zur richtigen Lagerung von Saatgut

  • Das Saatgut muss zur Einlagerung absolut trocken sein; je trockener die Samen, desto länger behalten sie ihre Keimkraft. Die Samen dürfen sich beim Einlagern keinesfalls klamm anfühlen, da es sonst – auch wenn es im Lager selbst trocken ist – zur Schimmelbildung kommt.
  • In luftdicht schließenden Gefäßen aufbewahren. Je geringer der „Luftkontakt“, desto langsamer altern die Samen.
  • Kühl lagern (optimal sind Temperaturen zwischen 0 und 10 °C) und kurzfristige Temperaturschwankungen vermeiden.
  • Ebenso wichtig ist die trockene Lagerung. Verbinden sich Wärme und Feuchtigkeit, wird die Keimruhe der Samen gebrochen, und die Keimfähigkeit sinkt rapide. Zudem sind diese Bedingungen ideal für Pilze und Bakterien, die das Saatgut zusätzlich schädigen.
  • Dunkel lagern; in einem dunklen Raum oder in dicht schließenden Gefäßen.
  • Das Saatgut sicher vor Mäusen und Insekten (wie Mehlmotte oder Bohnenkäfer) aufbewahren.
  • Loses Saatgut oder solches in geöffneten Tüten in luftdicht schließenden Behältern aufbewahren: Gut geeignet sind Marmeladengläser mit Schraubverschluss, Einkochgläser mit Gummidichtung und/oder Bügelverschluss oder Glasflaschen mit luftdichtem Verschluss („Apothekenflaschen“).