Strategiespiel Mühle

Mühle, Dame, Schach und Backgammon – sie bilden gleichsam das heilige Kleeblatt der Strategie-Brettspiele für zwei Spieler*innen. Nahezu jedes Kind kennt die Regeln des Mühle-Spiels, das seit etwa byzantinischer Zeit gespielt werden soll.

Für Gleichmütigkeit im Spielverlauf können wir nicht einstehen, wohl aber davon ausgehen, dass diese Ausführung des Mühle-Spiels Sie über viele Spieleabende hinweg geduldig begleiten wird. Das Spielbrett besteht aus massivem, geöltem Buchenholz und hält selbst laut klappernden Mühlen mühelos stand. Die Spielsteine werden aus der Taguanuss gedrechselt und sind damit im wahrsten Sinne des Wortes knochenhart – die sorgfältige Politur erleichtert Ihnen gewiss, stets die Übersicht über Ihre Zwickmühlen zu behalten. Denn Zwickmühlen werden in diesem Spiel ebenso geliebt wie gefürchtet:

Auf dem Spielbrett sind drei ineinander liegende Quadrate durch Linien miteinander verbunden. Im ersten Spielabschnitt setzen die Spielenden abwechselnd ihre jeweils neun Spielsteine auf die Eck- bzw. Schnittpunkte mit dem Ziel, drei Spielsteine nebeneinander zu setzen – also die sogenannte Mühle zu bilden. Wem eine Mühle gelungen ist, darf einen Stein des*der Mitspielenden aus dem Spiel nehmen, sofern dieser Stein nicht Teil einer gegnerischen Mühle ist. Sind alle Steine gesetzt, versuchen die Spielenden, durch Ziehen ihrer Spielsteine entlang der Linien eine Mühle zu erzielen.

Bei der auch Zwickmühle genannten Doppelmühle schließt das Öffnen einer Mühle eine andere – ein geschicktes Manöver, dem der*die Mitspielende nur begegnen kann, wenn im nächsten Zug eine eigene Mühle gebildet und dadurch ein Stein der geöffneten gegnerischen Mühle entfernt werden kann. So verlieren die Spielenden im Spielverlauf ihre Steine; besitzt eine*r der beiden nur noch drei Spielsteine, darf er*sie mit seinen Steinen auch springen. Das Spiel ist beendet, wenn ein*e Spieler*in nur noch zwei Spielsteine besitzt – Mühlen sind damit unmöglich geworden.

Sie sehen, Mühle ist ein schnell zu erfassendes Spiel – doch wie Dame, Schach und Backgammon ist es alles andere als ein Glücksspiel: Es verlangt guten Überblick, vorausschauendes Denken und taktisches Geschick, um den Sieg zu erringen. Für Kinder wie für Erwachsene bedeutet es kurzweilige, spannende Unterhaltung – und der Nachwuchs kann spielerisch seine kognitiven Fähigkeiten trainieren.

Für Kinder unter 3 Jahren nicht geeignet. Erstickungsgefahr wegen verschluckbarer Kleinteile.