Filzpantoffeln. Warm im Winter, kühl im Sommer
Das Walken von Wolle zu Filz ging dem Spinnen und Weben als einfachere Technik voraus (und ist als Herstellungstechnik mindestens 7000 Jahre alt). Echter Filz ist selten; unechten gibt’s – abgesehen von dem aus Parteipolitik, Verwaltung und Verbänden – reichlich: ein Abfallprodukt aus Polyacryl-Vliesen und anderen billigen synthetischen Materialien. Echte Walkfilze bestehen nur aus Rinderhaaren und Schafwolle, echte Wollfilze nur aus reiner Wolle. Äußerlich sind Filz und Filzersatz kaum zu unterscheiden; sie enthüllen sich erst in der Feuerprobe (echter Filz brennt nicht, sondern schmort nur kurz) und dann beim Gebrauch. Echte Filzhausschuhe klimatisieren den Fuß. Er schwitzt und brennt nicht und kühlt auf kalten Böden nicht ab – Filz ist das ideale Hausschuhmaterial.
Haflinger Hausschuhe. Auf dem Leisten geformt
Die Haflinger Hausschuhe sind aus reinem Wollfilz; ein anatomisch geformtes Kork-Latex-Fußbett sorgt für guten Halt. Bei den Slippern ist die Sohle herausnehmbar und kann durch eigene Einlagen ersetzt werden.
Gottstein Hausschuhe bei Manufactum
Die Gottstein-Pantoffeln werden für uns aus der Wolle alter Schafrassen rundgefilzt; ohne störende Nähte und mit einer dünnen Laufsohle aus Wildleder.
Coburger Fuchsschaf
Das Coburger Fuchsschaf stammt von einer widerstandsfähigen alten Landschafrasse ab, die vor allem in den Mittelgebirgen anzutreffen war. Heute gibt es nur noch wenige tausend Tiere, ihre dichte Wolle wird vor allem zur Teppichproduktion eingesetzt. Im Laufe eines Schaflebens wechseln die Farben der Wolle von leuchtendem Goldgelb oder Rotbraun zu helleren Tönen, wobei die Wolle ihren leicht rötlichen Schimmer behält: Man spricht auch vom „goldenen Vlies“. Bei unseren Filzpantoffeln wird dieser natürliche Farbton nicht durch Färben oder Bleichen überdeckt.
Schweizer Juraschaf
Die Wolle stammt vom Schweizer Juraschaf, einer widerstandsfähigen, kräftigen Rasse, die sich sehr gut zur Haltung auf Hochalmen eignet. Die feine, braune bis schwarze Wolle hat nahezu Merinocharakter.
Gottstein verarbeitet sie zu Wollfilz, indem man das reine Wollvlies, ohne Chemikalien in Gebirgsquellwasser eingeweicht, in einer historischen Hammerwalke quetscht und klopft, bis es stark verdichtet ist.
Tiroler Steinschaf
Es zählt zu den ältesten uns überhaupt bekannten Schafrassen. Das genügsame Tier gilt als besonders bodenständig und gebirgstauglich. Das Wollvlies des Steinschafs ist sehr dicht und fest, die Fasern sind sehr strapazierbar und recht „widerborstig“ im Griff. Mit ihrem dichten Fell trotzen die Schafe auch starken Niederschlägen. Die Wolle bietet einen guten Wärmeausgleich. Für die Filzantoffeln wird sie naturbelassen, also ungefärbt und ungebleicht, verarbeitet und fühlt sich dementsprechend „widerborstig“ an.
Wollfilz ist sehr pflegeleicht, da sich Wolle an der Luft von selbst reinigt. Sollte der Filz dennoch einmal stark verschmutzt sein, so kann er durch Abbürsten mit Seifenlauge einfach wieder gereinigt werden.