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Gartenjahr

Hochbeet für die nächste Saison aufstellen

Durch die Aufräumarbeiten im Herbst sind große Mengen Gartenabfälle, Laub und Äste angefallen, die sich ideal dafür eignen, um ein neues Hochbeet zu befüllen – und auch der beginnende winterliche Gehölzschnitt liefert dafür geeignetes Material. Der Inhalt des Hochbeets kann sich den Winter über setzen und ist zu Saisonbeginn im kommenden Frühjahr bereit für die ersten Aussaaten.

Es wird benötigt:

  1. Werkzeug: Werkzeuge zum Aufstellen eines Hochbeets (abhängig von Größe und Material), Schaufel oder Spaten zum Entfernen der Grasnarbe bei Aufstellung auf einer Rasenfläche, Schaufel und Gabel zum Einfüllen der verschiedenen Materialien, Gartenschere zum Zurechtschneiden längerer Äste, Zweige und anderen Schnittguts.
  2. Zubehör: großvolumige Transportkarre, Drahtgeflecht passender Größe (zu allen Seiten etwas größer als die Standfläche des Hochbeets), Mulchfolie oder anderes Mulchmaterial, nässe- und schmutzbeständige Arbeitshandschuhe.
  3. Material zur Befüllung: grobes Material für die Drainageschicht (kleine Äste, Zweige, grobes Häckselgut); Grassoden, Grasschnitt, Heckenschnitt oder Stroh; feuchtes, gesundes, gut zersetzbares Laub; halbreifer Kompost oder verrotteter Stallmist; gute, torffreie Gartenerde, Feinkompost; gegebenenfalls Steinmehl oder Kompostbeschleuniger sowie Regen- und Kompostwürmer.

Anleitung

  • Das Hochbeet gemäß einer entsprechenden Aufbauanleitung an einem passenden Platz im Garten aufstellen; kleinere Exemplare auch auf Balkon und Terrasse. Für große Hochbeete einen Standort wählen, der einen Zugang von allen Seiten ermöglicht. Viereckige Hochbeete können beliebig lang, sollten aber nicht breiter als 1,2 m sein, um die rückenschonende Bearbeitung gewährleisten zu können.
  • Einen sonnigen oder nur stundenweise beschatteten Platz wählen, da dies für die allermeisten Gemüse und Kräuter der geeignete Standort ist. Optimal ist die Ausrichtung der Längsachse in Ost-West-Richtung.
  • Soll das Hochbeet auf einer Grasfläche aufgestellt werden, zunächst im Inneren die Grasnarbe abheben und die Soden beiseite legen.
  • Kommen im Garten Wühlmäuse vor, die innere Standfläche des Hochbeets mit einem Drahtgeflecht auskleiden, um ein Eindringen der Tiere zu verhindern.
  • Zuunterst eine dicke Schicht aus groben Materialien (kleine Äste, Zweige, grobes Häckselgut) einfüllen. Sie sorgt für eine gute Durchlüftung des Hochbeetes und dient gleichzeitig als Drainageschicht der Vermeidung von Staunässe.
  • Darauf die abgestochenen Rasensoden (mit der Wurzelseite nach oben) flächig auslegen oder eine dünne Schicht aus Grasschnitt, Heckenschnitt oder Stroh einfüllen. Darüber eine etwa 30 cm starke Schicht aus feuchtem Laub geben. Kein krankes oder sehr schwer zersetzbares Laub verwenden.

Zuunterst mit Ästen, Zweigen oder grobem Häckselgut füllen

Darüber Grassoden legen...

... sowie eine etwa 30 cm hohe Laubschicht

  • Als nächstes eine etwa 15 cm hohe Schicht aus halbreifem Kompost oder verrottetem Stallmist einfüllen.
  • Zum Abschluss etwa 10 cm gute, torffreie Gartenerde und/oder Feinkompost darüber geben. Diese Schicht den Winter über mit einer Mulchfolie oder anderen Mulchmaterialien abdecken, damit die freiliegende Erde nicht durch starke Winterniederschläge verschlämmt. Im Frühjahr die Mulchbedeckung wieder entfernen.
  • Um die biologische Aktivität im Hochbeet noch stärker zu fördern, kann zwischen die einzelnen Schichten jeweils etwas Steinmehl oder ein Kompostbeschleuniger gestreut werden.
  • Durch den Kompostierungsprozess zersetzt sich der Inhalt des Hochbeets langsam, das Volumen verringert sich, und die Erde sackt ab. Dieser Verlust muss nach Bedarf durch ein Auffüllen mit Kompost, Garten- oder Wurmerde ausgeglichen werden.
  • Gegebenenfalls Kompost- und Regenwürmer einsetzen. Diese sorgen dafür, dass die Erde im Hochbeet locker bleibt.
  • Nach etwa fünf bis sechs Jahren sind sämtliche kompostierbare Anteile im Hochbeet verrottet – es muss dann neu aufgesetzt werden.

Halbreifen Kompost oder verrotteten Stallmist einfüllen

... und abschließend mit Gartenerde oder Feinkompost bedecken

Das bepflanzte Hochbeet im Folgejahr

Das Prinzip des Hochbeetes und die Vorteile

Bei einem Hochbeet handelt es sich um eine erhöhte Anbaufläche im Nutzgarten. Es hat meist eine kastenartige Form und kann aus verschiedensten Materialien gemacht sein: aus Holz, Metall, Stein, Kunststoff oder mit Folie ausgekleideten Flechtelementen aus Weiden- oder Haselruten. Dem Aufwand für den Aufbau und der Befüllung des Hochbeets stehen – im Vergleich mit der Bewirtschaftung ebenerdiger Beetflächen – zahlreiche Vorteile gegenüber:

  • Höhere Ernteerträge durch die besonders gute Substratqualität, die im Hochbeet, unabhängig vom regional vorkommenden Boden, erzielt werden kann. Bei richtiger Befüllung laufen im Inneren des Hochbeets permanent Kompostierungsprozesse ab, die zu stetigem Nährstofffluss sowie einer Erwärmung führen.
  • Eine zusätzliche Düngung ist daher nicht oder nur in geringem Maße notwendig.
  • Die Arbeitshöhe ermöglicht eine aufrechte, rücken- sowie knieschonende Haltung oder auch das sitzende Arbeiten.
  • Ein Befall der Pflanzen mit Schädlingen ist leichter kontrollierbar und die Gefährdung der Pflanzen durch Schnecken deutlich geringer. Wühlmäuse können gänzlich abgewehrt werden.
  • Aufgrund der Kompostierungswärme im Beetinneren kann schon früh im Jahr mit der Bewirtschaftung (Aussaat) begonnen werden; auch hält die Saison länger an als im ebenerdigen Beet.