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Der Wishbone-Chair von Hans J. Wegner

Der CH24 gilt seit mehr als 70 Jahren als herausragendes Beispiel für die gekonnte Kombination aus Schlichtheit, Komfort und Stabilität und ist die wahrscheinlich bekannteste Arbeit des auch als „Meister der Stühle“ berühmt gewordenen Designers Hans J. Wegner. Der Mitbegründer der Dänischen Moderne zählt neben Designgrößen wie Arne Jacobsen oder Verner Panton zu den wohl bekanntesten und weltweit herausragenden Möbeldesignern. Sein 1949 im Auftrag des dänischen Möbelherstellers Carl Hansen & Søn entworfener „Wishbone-Chair“ CH24 war das letzte Modell einer ganzen Reihe von Sitzgelegenheiten, die Hans J. Wegner den antiken chinesischen Kaiserthronen der Ming-Dynastie nachempfunden hatte – eine in Form gegossene, minimalistische Antithese zu den traditionell wuchtigen und schweren Esstischstühlen jener Zeit.

Der CH24 zeugt von dem tiefen Respekt, den der ausgebildete Tischlermeister und Architekt Wegner dem Material Holz und dessen Charakter entgegenbrachte und dessen natürliche Schönheit und Anmut er in seinen Werken stets hervorzuheben suchte. Das leichte und doch stabil anmutende Design aus der dampfgebogenen Rückenlehne mit ihrer charakteristischen Y-Form und der mit 120 Metern Papierkordel handgeflochtenen Sitzfläche ermöglicht unterschiedlichste Sitzpositionen und sorgt für eine hohe Flexibilität in der Anwendbarkeit, ohne dabei den Komfort zu vernachlässigen.

Seit 1950 produziert das Unternehmen Carl Hansen & Søn den ikonischen „Wishbone“-Chair mit einem enormen Erfolg und ohne Unterbrechung – trotz einer Produktionszeit von drei Wochen und 100 Einzelschritten pro Stück. Die hohe Qualität des vollständig in Handarbeit hergestellten CH24 und seine Reparierbarkeit (durchgesessene Sitzflächen können beim Unternehmen neu bezogen werden) begeistern bis heute Designliebhaber aus aller Welt – der Stuhl gehört nach wie vor zu den bekanntesten und beliebtesten dänischen Möbeln. Und auch wenn sein Schöpfer selbst nie an die absolute Perfektion seiner eigenen Werke glaubte („Ich meine immer, dass man es noch besser machen kann – vielleicht einfach nur mit vier geraden Stäben“), so hat er doch mit dem CH24 eine Sitzgelegenheit geschaffen, die auch nach den nächsten 100 Jahren noch genauso ästhetisch und modern anmuten wird wie heute.