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Material
Denim
Unsere Bekleidung aus Raw Denim zeigt Eigenschaften, die Jeansträger heute kaum noch kennen: Das starke Gewebe stammt ursprünglich aus dem Amerika der frühen 1930er Jahre, als Denim-Kleidung noch ausschließlich Arbeitszwecken diente. Diese Herkunft sieht man unseren Kleidungsstücken nicht nur an, man fühlt sie auch: Der Raw Denim gibt sich zunächst noch sehr rau, fast brettartig, schmiegt sich dem Körper jedoch nach einiger Zeit des Eintragens an. In unserem Sortiment finden sich auch zahlreiche Kleidungsstücke aus „gezähmterem“ Denim.
Vom kalifornischen Goldrausch zur japanischen Perfektion
Jeans, also aus Denim gefertigte Hosen, wurden 1873 im kalifornischen Goldrausch geboren und traten von dort einen weltweiten Siegeszug an wie kaum ein anderes Kleidungsstück. Und keine andere Hose hat im Laufe der Zeit so viele unterschiedliche Passformen, Schnitte und Designs hervorgebracht wie die Jeans. Dabei ist es nur eine Randnotiz, dass ihr Erfinder, der aus Bayern stammende Auswanderer Levi Strauss, ursprünglich braunes Segeltuch als Material für die strapazierbaren Hosen verwendet hat. Denn schon bald ersetzte er dieses durch ein kräftiges, ungefärbtes Baumwollgewebe, das er aus Frankreich importierte – genauer gesagt aus Nîmes, woher der Denim seinen Namen hat. Als Markenzeichen färbte er die daraus gefertigten Arbeitshosen mit Indigo ein. Schnell fanden neben Goldgräbern auch Arbeiter, Farmer und Holzfäller Gefallen an den robusten und bequemen Hosen. Der Rest ist Geschichte – auf die es sich einen Blick zu werfen lohnt.
Wieder da: Raw Denim
Diese frühen Jeans waren sämtlich aus Raw Denim geschneidert, andere Verarbeitungsstufen gab es noch gar nicht. Der mit Indigo dunkelblau gefärbte und weder chemisch noch physikalisch behandelte Stoff war steif, brettartig hart und wurde erst im Gebrauch mit der Zeit weicher. Heute erlebt dieser ursprüngliche Raw Denim seine Renaissance. Hosen daraus gehören zum High-End-Sektor im Jeansbereich und Enthusiasten sprechen über die Webereien wie Weinkenner über Spitzenweingüter. Ein namhafter Raw Denim, wie ihn auch Tellason verwendet, kommt etwa aus der White Oak Mill in North Carolina, in der er ganz traditionell auf alten Schützenwebstühlen („flying shuttle“) gewebt wird. Doch auch in der Königsdisziplin Raw Denim gibt es Abstufungen.
Japan-Denim von Blaumann
Denim von Pike Brothers
Japan-Denim von Tellason
Denim perfekt: aus Japan
Will man zum allerobersten Ende, muss man seinen Blick nach Japan wenden. Das Zauberwort dort heißt Kibata. Es steht für einen Raw Denim, der seinesgleichen sucht. Um diesen Stoff im Detail zu verstehen, muss man zurückblicken. Japan hat erst relativ spät damit angefangen, Denim zu weben. Doch zeigte sich auch hier, dass die Japaner Meister der Vervollkommnung sind. Jeder Schritt ist von größter Expertise und Detailversessenheit getragen, nichts bleibt dem Zufall überlassen, denn das Weben des Denims gilt als eine Kunst, bei der man weder Kosten noch Mühen scheuen darf. Die Garne für den Kibata werden aus der besten (und teuersten) langstapeligen Baumwolle am Markt ringgesponnen. Ringgesponnene Garne besitzen sogenannte slubs (in etwa mit Verdickungen zu übersetzen). Sie geben dem späteren Gewebe eine unverwechselbare Struktur, und Branchenfachleute sind sich einig:
Bei keinem Garn ist diese Struktur so perfekt wie bei dem japanischen. Sodann sind es die alten, langsam laufenden Schützenwebstühle in perfektem Erhaltungszustand, die jene meisterhafte Konstanz beim Weben ermöglichen, die dem hohen Anspruch gerecht wird. Und während man sich anderswo erst seit ein paar Jahren wieder mit solchen Geweben beschäftigt, haben die japanischen Betriebe stets an der manufakturellen Fertigung festgehalten und die Stoffe unabhängig von Modeströmungen gewebt. Bis heute ist die Produktionsmenge gering und der Großteil bleibt im japanischen Binnenmarkt. Hier und da findet man jedoch auch bei uns Jeans aus Japan-Denim. So verarbeitet Blaumann für seine Jeans einen japanischen 15-oz-Denim.
Die Sache mit der Waschung
Wenn es einfach um qualitätvollen Raw Denim geht, wird man jedoch auch andernorts fündig, etwa in der Türkei. Auch dort stehen noch alte Schützenwebstühle und der Denim von dort kommt etwa bei Pike Brothers zum Einsatz. Bei Weitem die meisten Jeans, die heute hergestellt werden, sind jedoch nicht aus Raw Denim. Sie durchlaufen in der Produktion viele verschiedene Prozesse, die den Griff, die Optik und die Dehnbarkeit des Gewebes beeinflussen. Dabei ist mal mehr, mal weniger Chemie im Spiel. Final kommt stets die Waschung, die im Regelfall viel Wasser verbraucht. Hier kommen zumeist noch junge Jeansmarken ins Spiel, die sich dem Gedanken der Nachhaltigkeit verpflichtet haben. Das Hamburger Label Goodsociety etwa wäscht seine Jeans ohne Chlor und andere umweltbelastende Substanzen. In modernsten Wasseraufbereitungsanlagen wird das Brauchwasser zu großen Teilen aufgefangen, gereinigt, wiederaufbereitet und stetig in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Der Energie- und Wasserverbrauch wird damit im gesamten Verfahren so gering wie heute eben möglich gehalten.