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Herstellerporträts

Herstellerporträt

Milantoast. Eine italienische Erfolgsgeschichte

Alles begann mit einer Espressomaschine. Im Jahr 1948 wurde das Unternehmen Milantoast, damals noch unter dem Namen Egi, aus der Taufe gehoben. Seine Gründer, Andrea Ivo Novi und der Namenspate Mario Egi, hatten zuvor beide in der Kaffeemaschinenbranche gearbeitet – und was lag da näher, als selbst in die Entwicklung und Produktion von Espressomaschinen einzusteigen? Mailand war dafür der perfekte Standort, da sich in der Metropole im Norden Italiens schon damals die Großen der Branche (und ihre sämtlichen Zulieferer) tummelten.

Innovativ. Ein Unternehmen im Wandel der Zeit

Erst 1962 firmierte Egi um und verwendete fortan den bis heute bekannten Markennamen Milantoast. Ein Wechsel, der einen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte markieren sollte. Und das kam so: Wie (fast) überall in Europa und der Welt brachte das vorangegangene Jahrzehnt auch in Italien eine Phase des Umbruchs und der Neuerungen. Mit dem Boom der Nachkriegsjahre – dem „miracolo economico italiano“, wie das italienische Wirtschaftswunder allgemein bezeichnet wird – und der damit einhergehenden Modernisierung der Produktion verdichtete sich nicht zuletzt der Arbeitsrhythmus. Was daraufhin geschah, kennen Sie vermutlich noch heute aus eigener Erfahrung. An Werktagen nahmen sich die Leute meist gar nicht mehr die Zeit für eine ausgedehnte Mittagspause, sondern aßen eben nur schnell eine Kleinigkeit auf die Hand, bestellten in der Caffèbar um die Ecke vielleicht noch einen Espresso und kehrten alsbald an ihre Arbeitsplätze zurück.

Die Tür zu einer neuen kulinarischen Tradition war damit aufgestoßen: die italienische Antwort auf Currywurst, Pommes frites & Co. In jener Zeit wurde der Schinken-Käse-Toast populär. In der Bar verlangten die Gäste immer häufiger nach „Pancarrè“. Pan wie il pane, das Brot, und carrè wie Viereck: das viereckige Brot. Zwei Scheiben Kastenweißbrot verbargen sich hinter diesem Begriff, nicht eben sparsam mit Schinken und Käse belegt und – das war das Entscheidende – vor dem Verzehr im (Milan)Toaster geröstet, sodass das Brot schön knusprig wurde und der Käse schmelzen konnte.

Spezialist für Gastronomiegeräte. Vom Sandwichtoaster zum Kontaktgrill

Bis zur Eröffnung der ersten „Paninoteca“ in Mailand sollten zwar noch einige Jahre vergehen. Aber zum zweiten Mal in der Geschichte des Unternehmens Milantoast erwies sich die Hauptstadt der Lombardei als idealer Standort.

Denn vor allem in den industrialisierten Regionen Norditaliens wurden die neuen Zeiten spürbar – und die damit einhergehende veränderte Lebensweise verlangte nach etwas, das Milantoast in verlässlicher Qualität liefern konnte: nach neuen Gerätschaften. Es stieg der Bedarf an Toastern, die viele Scheiben Brot bewältigen konnten und für den Dauereinsatz in den Caffèbars der Städte und Dörfer geeignet waren. Die Herren Egi und Novi erkannten diesen Trend alsbald und bauten in ihrer Fabrik 1958 den ersten Toaster mit Sandwichzangen. Ursprünglich als reines Gastronomiegerät gedacht, eroberte das Modell 007001 bald auch die italienischen Haushalte – und ist daraus bis heute nicht wegzudenken. So verwundert es kaum, dass ebenjener Sandwichtoaster noch im Jahr 2021 in beinahe unveränderter Form im Sortiment von Milantoast zu finden ist. Einen klassischen Zweischachttoaster (ohne Sandwichzangen), wie er bei uns bevorzugt wird, fertigt man inzwischen ebenfalls: ein Zugeständnis an in Deutschland geltende Toastgewohnheiten, wie es in Mailand augenzwinkernd heißt. In Italien selbst wird das zweite Modell jedenfalls kaum nachgefragt.

Der in den 1960er Jahren entwickelte elektrische Kontaktgrill erweiterte die Zubereitungsmöglichkeiten. Vom Pancarrè kam man zu Panini, den reich belegten, getoasteten Brötchen, und zu getoasteter Foccacia, zu Piadine (Fladenbroten), gegrilltem Bistecca oder Gemüse … Die Caffèbars im Land meldeten weiter steigenden Bedarf und erweiterten ihre Speisekarten. Und erneut erwies sich Milantoast als Vorreiter. In jenen Jahren entwickelte und baute man eben den ersten Kontaktgrill italienischer Art, wie wir ihn bis heute kennen: mit gusseisernen Grillplatten im Edelstahlgehäuse und variabler Temperatureinstellung. Milantoast-Grills sind nach wie vor in sämtlichen Mailänder Lokalitäten – und im Küchensortiment von Manufactum – zu finden. Genau wie der als Salamander verwendbare Infrarotgrill, der ebenso eine Milantoast-eigene Erfindung dieser Zeit ist.

Damals wie heute setzt man vor allem auf zwei Dinge: auf Qualität – und auf Handarbeit. Sämtliche in den Toastern und Kontaktgrills von Milantoast verbauten Einzelteile stammen von Zulieferbetrieben in Italien. Der Zusammenbau der Geräte erfolgt zu einem großen Teil manuell, alle Fertigungs- und Montageschritte bleiben unter einem Dach. Fünf Angestellte arbeiten in der Produktion. Großen Wert legt man auch auf die Qualitätskontrolle: Kein Gerät verlässt das Werk in Sulbiate im Großraum Mailand, ohne genaustens unter die Lupe genommen und auf Herz und Nieren getestet worden zu sein.